| Dritte Szene |
| Anderer Teil des unterirdischen Reiches – Chor von ehernen Männern: fest aneinendergereiht |
Chor | der ehernen Männer |
| Schliesst fest euch an, und haltet stark, |
| den Eingang wehren wir |
| zum höchsten Heiligtum! |
| Was will der Fremdling hier?
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Zemina | Er trotzet eurer Kraft |
| und fordert euch zum Kampf!
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Chor | Wehe ihm!
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Arindal | Mich schreckt nicht eure Erzes Schirm, |
| vernichten soll euch meine Macht! |
| Weh mir, den Schild verlässt die Kraft!
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Zauberer Groma | Das Schwert!
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Farzana | Ha, wehe uns, der Sieg ist sein! |
| Statt des Vermessenen Verderben |
| bezwecken wir sein höchstes Glück!
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Chor | von Gromas unsichtbaren Geistern |
| Heil, Arindal, und fasse Mut, |
| zum Siege schreitest du voran!
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Farzana | Doch jetzt erlahme seine Kraft!
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Arindal | Doch sagt! Wo find ich meine Gattin?
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Farzana | Wohlan! Jetzt sollst du sie befrein!
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Zemina | Sieh, Arindal, dort schmachtet deine Gattin!
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Arindal | Allmächtiger, wie trag ich diesen Anblick? |
| Wie nenn ich das Gefühl, das mich durchbebt? |
| Ist’s Wonne, die mir wird durch ihre Nähe? |
| Ist es Entsetzen, so sie zu erblicken? |
| Ah, welche Wehmut füllt mein armes Herz. |
| O Ada! Wie vernichte ich den Fluch?
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Zemina | Was ziemt’s zu klagen hier? Sie zu befrein |
| kamst du hierher!
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Arindal | O sagt, wie ich’s vollende?
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Farzana | Entzaubre diesen Stein, und sie ist frei!
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Arindal | Weh mir! Kann Menschenkraft dies je vollbringen?
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Farzana | Versuch’s, doch wisse erst, was dich bedroht! |
| Du bist mit kühn vermess’ner Kraft |
| gedrungen bis hierher |
| in der Feen Heiligtum, und kannst du jetzt |
| dein Werk nicht ganz vollenden, |
| so büssest du das frevelnde Begehren |
| mit ewiger Verwandelung in Stein!
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Arindal | Ha, furchtbar! Dies ist denn mein Los! |
| Weh mir, es unterliegt mein Mut |
| und mein Verlangen ist gelähmt. |
| Vollenden kann ich nicht mein Werk |
| und lange Qualen sind ihr Los!
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Zemina | Ha, endlich unterliegt sein Mut |
| und sein Verlangen ist gelähmt. |
| Vollendet er jetzt nicht sein Werk, |
| so ist ein ew’ger Tod sein Los.
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Chor | Mut, Arindal, und sei getrost, |
| du kannst die Gattin noch befrein!
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Zauberer Groma | Ergreif die Leier!
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Arindal | O Gott, was höre ich? |
| Ja, ich besitze Götterkraft! |
| Ich kenne ja der holden Töne Macht |
| der Gotheit, die der Sterbliche besitzt! |
| Du, heisse Liebe, Sehnsucht und Verlangen |
| entzaubert denn in Tönen diesen Stein!
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Farzana | Weh, das ist Gromas Werk!
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Arindal | O ihr, des Busens Hochgefühle, |
| die hold in Liebe sich umfah’n! |
| Und du Verlangen, heisses Sehnen, |
| mit deinem wonnesüssen Schmerz! |
| Euch ruf ich auf, aus meinem Busen, |
| aus meiner Seele schwingt euch auf! |
| Zusammen fliesse all Empfinden |
| in holder Töne Zaubermacht, |
| und flehet an den kalten Stein: |
| gib meine Gattin mir zurück!
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Ada | Jetzt kann mich keine Macht dir rauben! |
| Verwandlung |